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Speed der Österreicher ist EM-Spitze!

Bei der Barum Rallye haben Simon Wagner und Fabian Zeiringer gezeigt, wie schnell die ORM-Spitze im internationalen Vergleich ist. Beide konnten gegen starke einheimische und internationale Konkurrenz in ihren Kategorien aufs Podium fahren.

Für Simon Wagner war es bereits der siebente Start beim tschechischen ERC-Lauf rund um Zlín, davon der vierte im Rally2-Skoda. Von einem Erfahrungsvorteil kann man aber trotzdem nicht sprechen: die tschechischen Top-Piloten waren ähnlich oft wie Wagner schon bei der Barum Rallye am Start: Cais 5mal, Brezik 6mal, Mares 8mal. Sie können allesamt zusätzlich auf Erfahrung aus nationalen Rallyes zurückgreifen, bei denen einige Barum-Prüfungen mehrmals im Jahr gefahren werden. Rekordhalter Jan Kopecky kann nunmehr einzigartige 12 Siege bei seinen insgesamt 20 Barum-Starts vorweisen.

Dass Simon Wagner trotz des starken tschechischen und internationalen Starterfelds absolut ein Podiumskandidat ist, konnte er gemeinsam mit Copilot Gerald Winter schon auf den ersten 9,57km durch die Innenstadt von Zlín mit einer Bestzeit zeigen. Auch über den gesamten Samstag und Sonntag konnte man Wagners konstante und fehlerfreie Pace in der Ergebnisliste beobachten: nie schlechter als Gesamt-Fünfter platziert, immer in Podium-Schlagdistanz und vor internationalen Top-Piloten wie Hayden Paddon und Mads Östberg, die beide schon WRC-Rallyes gewinnen konnten sowie Alexey Lukyanuk und Efren Llarena, die beide schon Europameister waren.

Die eindrucksvollste Performance lieferte das Duo Wagner/Winter aber zweifelsfrei auf der Powerstage mit einer Bestzeit gegen vier Tschechen, die allesamt mit voller Attacke unterwegs waren: Brezik, Mares und Stritesky weil sie ebenso gerne P3 geholt hätten und Erik Cais, weil es für ihn nach einem Reifenschaden am Samstag am letzten Tag hauptsächlich um die Powerstage-Punkte ging. „Als Ausländer die Barum Rallye in Tschechien gewinnen zu wollen ist nahezu vermessen und so sehr wir natürlich immer auf Sieg fahren wollen, so zufrieden kann man hier doch mit einem Podium sein.“, erklärt Wagner.

Nicht weniger zufrieden können Fabian Zeiringer und Copilotin Angelika Letz sein. Die frontgetriebene Rally4-Kategorie war ebenso mit vielen einheimischen und tschechischen Teilnehmern sehr stark besetzt und Fabian Zeiringer konnte sich wie Wagner die gesamte Rallye über in Podium-Schlagdistanz behaupten. Vor Zeiringer lagen am Ende nur der Deutsche Timo Schulz, der schon die 2WD-Wertung der Rallye Weiz gewinnen konnte und der erfahrene Tscheche Jaromir Tarabus, der mit bereits 23 Barum-Starts in der Liste der erfahrensten Tschechen weit oben steht.

Fabian Zeiringer: „Nachdem ich hier schon im letzten Jahr gefahren bin, habe ich gewusst, was uns erwartet. Der Asphalt war genauso schlecht wie damals, die Prüfungen genauso schnell wie schwierig. Nur die Hitze war heuer ein zusätzlicher Belastungsfaktor. Es war hier sogar heißer als vor zwei Wochen bei unserem Start in Rom, weil es dort trockener und da viel schwüler war. Aber Angelika und ich haben es geschafft, trotzdem gut die Konzentration zu bewahren und eine von Anfang bis zum Schluss fehlerfreie Rallye hinzulegen.“

Die Ergebnisse von Wagner und Zeiringer in der ERC zeigen, wie schnell in Österreich Rallye gefahren wird – nämlich auf internationalem Top-Niveau. Somit können wir uns richtig auf das ORM-Finale bei der OBM Bucklige Welt Rallye rund um Krumbach und Aspang und den dortigen Showdown um den Staatsmeistertitel zwischen Simon Wagner und Hermann Neubauer freuen. Eine Rallye in dieser Region gab es zuletzt vor 15 Jahren, einige Strecken wurden seit 20 Jahren nicht mehr genutzt. Erfahrungen aus der Vergangenheit auf diesen Strecken kann somit wohl nur Raimund Baumschlager vorweisen.

Text: Georg Höfer / rallye-sport.at

Fotos: Josef Petru, Sven Kollus

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