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Wochenrückblick: Simon Wagner mit Aufholjagd auf Kanaren

Runde zwei der ERC auf den Kanarischen Inseln, Runde zwei für den amtierenden Staatsmeister Simon Wagner auf seiner diesjährigen Europa-Tournee. Sein Fazit: ein Tag hui, ein Tag pfui.

Nach der brachialen Schotter-Rallye um Fafe waren die glatten Asphaltsträßchen auf den Kanarischen Inseln Balsam für Mensch und Auto. Das Hauptgesprächsthema im Servicepark von Las Palmas waren die Reifen, denn das Wetter war wechselhaft und mit kleinen Schauern ausgesprochen tückisch. Auch Reifenschäden waren auf den 190 Wertungsprüfungs-Kilometern schnell eingefahren.

Auch der einzige Österreich am Start der Rallye, Simon Wagner (Skoda Fabia RS Rally2), erwischte bei seinem mittlerweile vierten Auftritt nicht immer die richtige Reifenmischung bzw. -profilierung: „Auch wenn wir nicht immer die richtigen Reifen montiert hatten, war das Gefühl im Auto zu keiner Zeit wirklich schlecht und wir waren teilweise wirklich überrascht, welchen Rückstand wir auf die Spitze hatten.“ Wagner hatte sich nach einem guten Qualifying (Fünfter) und einer starken Auftakt-SSP (Dritter) in Las Palmas – inklusive Indoor-Donut-Sektion – ins Gespräch um die Podestplätze gebracht. Etwas weniger positiv entwickelte sich hingegen der darauffolgende erste volle Wertungstag mit sechs Prüfungen in den Bergen der Hauptinsel der Kanaren.

Wagner und Beifahrer Gerald Winter fielen am Freitag zunächst auf Rang elf und im Verlauf des Tages sogar bis auf Rang 16 des Klassements zurück und zeigten sich zeitweise ratlos ob des Zeitverlusts auf die Spitze. Wagner gibt zu: „Auswertungen und zahlreiche Gespräche mit den Ingenieuren bestätigten schließlich aber, was sich bereits in Fafe angedeutet hatte. Um mit dem brandneuen Skoda Fabia RS Rally 2 wirklich schnell zu sein, bedarf es einer Anpassung meines Fahrstils und einiger weiterer Tests, um auch die Fahrwerkseinstellungen für mich persönlich zu optimieren.“

Am Samstag kam Wagner dann aber so ins Fahren, wie man den Brillenträger letztes Jahr in Österreich erlebt hat. Ausgerechnet auf der knapp 28 Kilometer langen Königsprüfung von Moya nach Valleseco, auf der auch noch stellenweiser Starkregen für zusätzliche Schwierigkeit sorgte, setzten der Mauthausener und sein Kärntner Copilot die absolute Bestzeit. Wagner/Winter erkämpften sich so im Endspurt noch Rang 5 im EM-Klassement und machten dabei nicht nur ganze elf Plätze gut, sondern wurden auch mit vier Zusatzpunkten für den zweiten Platz in der Power Stage belohnt. „Sicher ärgere ich mich etwas, dass wir das mögliche Podium nicht erreichen konnten. Gleichzeitig bin ich aber stolz und froh, dass wir ganz offensichtlich den richtigen Weg eingeschlagen haben, was die Abstimmung des Autos angeht und hier wieder einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht haben.“ Das bestätigt auch die Auswertung der Zeiten: Am zweiten Tag verlor die Crew im Vergleich zum Vorabend (57 Sekunden Rückstand) nur mehr 16 weitere Sekunden auf Sieger Yoann Bonato (Citroen C3 Rally2).

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Text: Keijo Keke Platzer

Fotos: Attila Szabo & Ricardo Oliveira/Red Bull

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