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TEC7 ORM3 Rebenland Rallye 2025 | Marcel Neulinger enteilt der Konkurrenz

Die Rebenland-Rallye 2025 hatte es in sich, davon waren auch die Teilnehmer der TEC7 ORM3 sowie der „winterfahrtraining.at ORM Junioren-Staatsmeisterschaft powered by TEC7“ nicht ausgenommen.

Fotos: Harald Illmer; Text: Keke Platzer

Zwei Tage Dauerregen, verschlammte Straßen und vor allem die teilweise schlechte Sicht verlangten den Piloten bei der zwölften Austragung der Rebenland-Rallye alles ab. Mitfavorit Thomas Traußnig (Peugeot 208 Rally4) war das erste prominente Opfer in den Weinbergen. Mit einem fünffachen Überschlag endete die Rallye für den Zweitplatzierten der Jännerrallye auf der zweiten Sonderprüfung frühzeitig. „Bis auf ein paar Prellungen passt körperlich alles. Aber der Unfall tut natürlich in mehrerlei Hinsicht weh“, so der Kärntner. Beifahrer Jürgen Pilz zog sich bei diesem bitteren Abgang auf der Panoramastraße eine Halswirbelfraktur und Verletzungen am Bauch zu. Mit dem Hubschrauber wurde der Oberösterreicher anschließend ins Krankenhaus nach Graz geflogen, wo er – Stand Dienstagfrüh – weiterhin auf ein MRT wartet.

Wenige Stunden später war auch für Teamkollege und Ex-2WD-Meister Roland Stengg die Rallye zu Ende. Sein Opel Adam R2 aus dem Familienrennstall Stengg Motorsport war wegen eines Elektronikproblems stehengeblieben. „Das Team hat das schnell beheben können. Wir wollten allerdings trotzdem im Hinblick auf die Lavanttal-Rallye nichts riskieren.“

Zu diesem Zeitpunkt waren Marcel Neulinger und Silvano Winkler der Konkurrenz in der TEC7 ORM3 bereits enteilt. Die amtierenden Junioren-Staatsmeister bleiben auch nach der Rebenland-Rallye die Shootingstars in der Szene. Nach ihrem dominanten Auftritt bei der Jännerrallye glänzten sie nun auch beim zweiten Staatsmeisterschaftslauf in der Steiermark. „Das war eine coole Rallye für uns. Die schwierigen Bedingungen liegen mir offenbar – es hat viel Spaß gemacht.“ Bei ihrem erst zweiten Antreten bei dieser Rallye behielten Neulinger/Winkler über alle 16 Sonderprüfungen hinweg die Führung in der TEC7 ORM3. „In der ganzen Rallye haben wir nur ein Hoppala gehabt, als wir am Freitag auf SP 2 mit dem Hinterrad in eine Steinmauer gekracht sind. Aber unsere super Mechaniker-Crew hat gleich im darauffolgenden Service das Radlager getauscht, und dann war wieder alles in Ordnung“, so Neulinger.

Am ehesten gefährden konnte Sieger Neulinger am Freitag noch Lukas Dirnberger, der mit Lukas Martinelli wieder einen Peugeot 208 Rally4 besetzte. Nach zwei Sonderprüfungsbestzeiten rutschte er von der Straße. „Wir waren mit der Hinterachse nur einen Meter von der Straße entfernt, aber auch die Helfer haben das Auto nicht mehr aus der nassen Wiese gebracht.“ Er konnte die Rallye nur mehr mit saftiger Strafzeit fortsetzen, ehe ein weiterer Ausrutscher auf der vorletzten SP am Schlossberg das endgültige Aus bedeutete.

So war es Bruder Raphael Dirnberger (mit Copilot Christian Gimpl), der für die motorsportbegeisterte Familie die Kohlen aus dem Feuer holte. Mit Rang 2 in der TEC7 ORM3 fuhr der Oberösterreicher sein bis dato bestes Ergebnis bei einer Rebenland-Rallye nach Hause. Doch auch bei ihm lief nicht alles nach Plan: „Samstagmittag ging der Ladeluftkühler kaputt, bergauf sind wir nur mehr mit 50 km/h gefahren – das hat viel Zeit gekostet.“ Weil auch er wie Sieger Neulinger auf einen Opel Corsa Rally4 setzt, feierte die Marke mit dem Blitz einen Doppelsieg in der Wertung der frontangetriebenen Fahrzeuge.

Mit Platz 3 gab es für Thomas Regner, erstmals mit Nadine Kellner als Ansagerin, ein absolutes Topergebnis. „Durch das Cutten waren die Strecken gatschig. Wir sind dann dementsprechend vorsichtig gefahren, trotzdem gab’s ein paar Momente, wo ich geglaubt habe, es ist vorbei“, war auch ihr Wochenende nicht ohne Schreckmomente geblieben. Der Peugeot 208 Rally4, betreut von Kellner Motorsport, hielt die Schlammschlacht aber problemlos durch und so arbeiteten sich Regner/Kellner im Verlauf der Rallye Rang für Rang nach vorne: „Ich denke, wir haben das bravourös gemeistert.“

Hinter dem Ungarn Imre Kocsis im Citroën C2 R2 wurde der beste Historische innerhalb der ORM3 Fünfter. Die amtierenden Historic-ORM-Meister Lukas und Helmut Schindelegger in ihrem Ford Escort RS 2000 MKII „bügelten“ damit Italo-Ass Rino Muradore aus Italien in einem weiteren RS 2000. Der Lavanttaler Andreas Mörtl verlor auf der Power Stage noch eine Position und wurde Siebenter.

Bittersüß war der Auftritt des 22-jährigen Martin Stenberg (Peugeot 208 R2) aus dem TEC7-Team. Bis zur 13. Sonderprüfung lag der Norweger bei seinem erst zweiten Auslandsstart auf Podestkurs in der ORM3 und bei den Junioren, ehe er kurz vor Schluss aufgeben musste.

Wie schwer es im Rebenland in diesem Jahr war, erzählt auch die Geschichte von Nico Neulingers Antreten, der die Rallye als Zweitbester der „winterfahrtraining.at ORM Junior powered by TEC7“ hinter Bruder Marcel beenden konnte: „Man will sicher durchfahren, aber dann hat man ja doch den Ehrgeiz, gescheit draufdrücken zu wollen. Am Freitag bin ich nicht ins Fahren gekommen, die Regenreifen waren wohl schon zu alt. Zwischendrin fiel auch die Verbindung zu meinem Copiloten aus.“ Das half ebenso wenig, wie der Umstand, dass am M1-Fiesta auch das Licht ausging. Mit Winterreifen und mehr Durchblick lief es für Neulinger/Ruhsam am Samstag besser, das Duo des MSC Schenkenfelden beendete die Rallye immerhin in der Wertung.

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