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TEC7 ORM2: Schlamm- & Regenschlacht im Rebenland: Dominanter Sieg von Hermann Gassner jr.!

Die „zweite Liga“ der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschafts konnte auch beim zweiten Saison-Event unter Beweis stellen, dass sie quantitativ und qualitativ hochwertigsten Rallyesport zu bieten hat – und wie schon bei der Jännerrallye war es im ganz ungewöhnlich verregneten Rebenland erneut der Deutsche Hermann Gaßner, der im allradangetriebenen Renault Clio Rally3 zu einem beeindruckenden ORM2-Sieg fahren konnte.

Fotos: Harald Illmer; Text: Manfred Wolf

Mit 19 Nennungen war das Feld der ORM2 – eine attraktive Mischung aus neuen, allradangetriebenen Rally3-Fahrzeugen, RGT-Hecktrieblern wie dem Publikumsliebling Porsche GT3, aktuellen Turbo-Allradlern wie dem Toyota GR Yaris in der preisgünstigeren Nicht-Rally2-Variante, altbekannten Allradlern wie Mitsubishi Lancer oder Subaru Impreza WRX, sowie attraktiven Proto-Fahrzeugen in all ihren Ausführungen – zwar nicht ganz so groß wie bei der Jännerrallye, das tat der Action aber keinen Abbruch. Eine „Stimmungsbremse“ war im Rebenland rund um die Weinstadt Leutschach lediglich das Wetter: pünktlich zum Rallye-Start am Freitag öffnete der Himmel seine Schleusen, und der sintflutartige Regen ließ bis zum Zieleinlauf am Samstagabend einfach nicht nach. Dementsprechend herausfordernd waren die Bedingungen. Immerhin ist die Rebenland Rallye schon im Trockenen für ihre, durch das exzessive Cutten (das „Hineinschneiden“ in die Kurven) spätestens nach dem ersten Durchgang völlig verschmutzten, Asphalt-Sonderprüfungen bekannt und gefürchtet.

So kam es dann auch, dass auf der allerersten Sonderprüfung gleich zwei ORM2-Starter die Segel streichen mussten, und das praktisch an exakt derselben Stelle. Während der Abflug von Peter Ölsinger/Petra Seher (Mitsubishi Space Star Proto) aber noch verhältnismäßig unspektakulär über die Bühne ging, verabschiedete sich das slowenische Duo Mitja Glasenčnik/Matej Pistotnik im Renault Clio Rally3 mit einem Highspeed-Abflug über gut 150 Meter in die „Kollerhof“ Weinreben. Glücklicherweise blieben alle Beteiligten unverletzt, lediglich die Nerven von Winzer Harald Lieleg waren leicht mitgenommen.

Sportlich gab es an der Spitze von Beginn an nichts und niemanden, der den „Durchmarsch“ von Hermann Gaßner Junior und Co Michael Wenzel (Renault Clio Rally3) zu deren zweiten dominanten ORM2-Sieg der Saison und zum beeindruckenden fünften Gesamtrang verhindern hätte können. Das deutsche Duo entschied alle (!) 16 Sonderprüfungen für sich und siegte schlussendlich mit 7:21,8 Minuten Vorsprung auf das beste österreichische Team, Christoph Zellhofer/Andre Kachel (Suzuki Swift ZMX Proto). Platz drei ging an das routinierte wie unverwüstliche Duo Hermann Gaßner Senior/Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer EVO X R4). Die Top-Fünf komplettierten die Deutschen Florian Auer/Elke Irlacher (Mitsubishi Lancer EVO VIII) vor den Polen Artur Dlugosz/Mateusz Martynek (Renault Clio Rally3).

Die Österreicher Peter Hopf/Stefan Heiland (Skoda Fabia Proto) wurden Sechste, Suzuki-Cup-Urgestein Klemens Haingartner und Co Manfred Ambroschütz klassierten den zweiten Suzuki Swift ZMX Proto aus dem Hause ZM-Racing auf Rang sieben. Deutschlands Martin Kainz/Melanie Kalinke (Mitsubishi Lancer EVO IX), Sloweniens Boris Pozeg/Jernej Korpar (Ford Fiesta Rally3) sowie Österreichs Michael Hübler/Thomas Kienzer (Mitsubishi Lancer EVO VI) rundeten die Top-Ten der ORM2 ab. Publikumsliebling Günther Knobloch (mit Co Manuel Brander) prügelte seinen Porsche 911 GT3 der Witterung zum Trotz mit viel Engagement durchs Rebenland, lag anfänglich auf Podiums-Kurs, wurde dafür aber leider nicht belohnt: die Kupplung seines Hecktrieblers versagte im Laufe des ersten Tages ihren Dienst, nach anfänglichen Schaltproblemen und viel Zeitverlust war dann nach SP7 endgültig Schluss.

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