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TEC7 ORM3 | Zeiringer siegt bei seiner Heimrallye

Der Birkfelder Fabian Zeiringer holt den zweiten Sieg in Folge. Maximilian Lichtenegger feiert seinen ersten ÖM-Sieg bei den Junioren.

Fotos: Harald Illmer; Text: Keke Platzer

Schnell zeigte sich, dass das kompaktere Format der diesjährigen Rallye Weiz die Wertungsprüfungen keinesfalls leichter gemacht hat. Bei den ständig wechselnden Gripverhältnissen trennte sich schnell die Spreu vom Weizen, entsprechend groß waren die Zeitabstände auch zwischen den schnellsten Piloten. Gefeierte Sieger waren nach den neun Prüfungen und 126 SP-Kilometern Fabian Zeiringer und seine Copilotin Angelika Letz.

Bei Zeiringers zweitem Start in dieser Saison sicherte sich der 28-Jährige nun zum zweiten Mal den Sieg in der TEC7 ORM3. Der Birkfelder war mit dem Opel Corsa Rally4 von Waldherr Motorsport auf allen Prüfungen der Schnellste seiner Klasse: „Mit einem so deutlichen Sieg habe ich nicht gerechnet. Ich bin kein übertriebenes Risiko gegangen, war von Anfang gut im Flow und habe das durchgezogen. Mit Erfahrung ist man in Weiz aufgrund der speziellen Asphaltbeschaffenheit sicher im Vorteil.“ 2016 debütierte Zeiringer in Weiz, nun gelang ihm mit dem Sieg ausgerechnet bei seiner Heimrallye ein Karrierehöhepunkt. Viele Fans, vor allem am Rundkurs Anger, bejubelten „ihren“ Fabian. Trotz Lebensmittelpunkt Graz ist er in der Region weiterhin tief verwurzelt. Dass Zeiringer in der ÖM chancenlos ist, liegt am späten Saisoneinstieg. Weil der Ex-Skirennläufer im Winter als Trainer arbeitet, musste er die ersten drei Rallyes sausen lassen: „Ich fahre heuer nur vereinzelte Rallyes, damit ich zumindest dabeibleibe.“

Voll dabei war auch erneut Maximilian Lichtenegger (Opel Corsa Rally4) aus Kärnten. Nach seinem bitteren Ausfall in Judenburg war der 21-Jährige diesmal erneut mittendrin im Kampf ums Podest und fuhr schließlich ungefährdet auf Rang zwei der TEC7 ORM3 ins Ziel. Mit „Maxi“ jubelte auch Copilot Gerald Winter, der jahrelang für Simon Wagner den Schrieb gelesen hat und nun einer weiteren Rallyekarriere Auftrieb verleiht.

Nach dem furiosen Saisonstart von Marcel Neulinger/Silvano Winkler (Opel Corsa Rally4) sah in der TEC7 ORM3 bereits alles nach einem Durchmarsch des jungen Mannes vom MSC Schenkenfelden aus. Doch nach dem Unfall bei der Lavanttal-Rallye war etwas der Wurm drin. Dazu fährt Neulinger parallel im Opel e-Rally Cup und wechselt somit zwischen zwei völlig verschiedenen Antriebskonzepten hin und her: „Das ist vom Bremsen und von der Leistung her ganz was anderes. Das wirkt sich natürlich auch auf den Schrieb aus. Im Murtal habe ich mich noch nicht so gut zurechtgefunden, jetzt klappt es immer besser.“ Nach Rang vier zuletzt in Judenburg war Rang drei in Weiz der nächste wichtige Schritt in Richtung Titel. Das EM-erfahrene Team von Waldherr Motorsport feierte damit auch einen Dreifach-Sieg in der ORM3! Bemerkenswert: Die Top-3 Zeiringer (Hankook), Lichtenegger (Pirelli) und Neulinger (Michelin) waren mit drei unterschiedlichen Reifenfabrikaten unterwegs.

Hinter den drei Opel konnte „Luky“ Dirnberger Rang vier einfahren. Bruder Raphael Dirnberger musste einen kleinen Rückschlag hinnehmen: Lange auf Platz fünf gereiht, ging es auf der Power Stage für Raphael Dirnberger noch einen Platz nach hinten, dennoch war der Niederösterreicher zufrieden: „Es waren doch einige Rally4-Autos und auch gute Fahrer am Start. Es ist extrem schwierig, sich auf diese Rallye einzustellen. Wichtig war, dass auch diesmal nichts kaputtgegangen ist.“ Mit acht Punkten Rückstand bleibt er der schärfste Verfolger von Neulinger in der TEC7 ORM3 und blickt durchaus zuversichtlich aufs Finale: „Man weiß nie, im Rallyesport kann viel passieren. Einmal zu spät gebremst und man hängt … ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben.“ Während die ORM und die ORM2 bereits vor dem Finale bei der OBM Land der 1000 Hügel Rallye (29./30. August) entschieden ist, ist in der ORM3 noch alles möglich. Nach dem dramatischen Finale im Vorjahr könnte es auch in diesem Jahr ähnlich heiß hergehen.

Den fünften Rang inmitten der Dirnbergers holte sich der Deutsche Max Schumann. Thomas Traußnig im Peugeot 208 Rally4 wurde Siebenter, Christian Wallner (DEU) Achter. Ihren Unfall zuletzt in Slowenien haben Thomas Regner und Nadine Kellner (Peugeot 208 Rally4) mit Rang neun gut weggesteckt – damit waren sie auch vor ihrem Teamchef Stefan Kellner (12.) platziert, der erstmals mit dem eigenen Rally4 an den Start ging. Bitter war der Ausfall von Max und Ben Maier. Das schnelle Brüderpaar war auf Kurs Richtung Top-10, blieb jedoch im M1-Fiesta auf der Power Stage liegen. Zu den wenigen Ausfällen bei dieser Rallye zählten u.a. auch Leander Pfleger/Manuel Otter, die ihre zweite Rallye nicht beenden konnten.

Winterfahrtraining.at Junioren Rallye-Staatsmeisterschaft:

Bei den Junioren freute sich Maximilian Lichtenegger über den Sieg, wenngleich er „lieber auch die ORM3 gewonnen hätte“. Marcel Neulinger blieb als Zweiter knappe drei Sekunden vor Lukas Dirnberger. Thomas Traußnig folgte als Vierter. Der Steirer Florian Knoll (mit Copilot Jakob Graf) konnte im serienmäßigen Renault Clio mit einem fünften Platz glänzen. Die Jahreswertung der Junioren führen die Neulinger-Brüder mit 116 (Marcel) respektive 103 (Nico) Punkten an.

Ergebnisse:

Rallye Weiz 2025 - TEC7 ORM3 (.pdf)
Rallye Weiz 2025 - TEC7 JORM (.pdf)
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