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TEC7 ORM3 | Marcel Neulinger ganz groß:

Mit seinem dritten Saisonsieg krönt sich Marcel Neulinger erstmals zum 2WD-Staatsmeister. Zudem verteidigte der Schenkenfeldener erfolgreich seinen Titel in der Junioren-ÖM.

Fotos: Harald Illmer, Peter Hartmann; Text: Keke Platzer

Die ORM Land der 1000 Hügel Rallye bildete den Saisonabschluss in den Klassen TEC7 ORM3 sowie in der „winterfahrtraining.at Junioren-Staatsmeisterschaft powered by TEC7“. In beiden Wertungen war die Entscheidung um den Titel noch offen – dementsprechend groß war das Interesse an den Starts der „Kleinen“.

Als große Sieger und doppelte Staatsmeister gingen Marcel Neulinger und sein Copilot Silvano Winkler hervor. Mit dem Sieg in der TEC7 ORM3 und der Juniorenwertung knüpften die Oberösterreicher nahtlos an ihre starken Leistungen zu Saisonbeginn an. „Zu Beginn der Saison hätte ich nicht gedacht, dass es so gut laufen wird. Nach der Lavanttal-Rallye hatte ich ein kleines Tief. Jetzt sind wir wieder dort, wo wir im Rebenland aufgehört haben“, so Neulinger. Gefeiert wurde der Erfolg standesgemäß im eigens aufgestellten Festzelt des Teams Waldherr Motor Sport: „Luca Waldherr hat mich in jeder Hinsicht unterstützt – sein Team war immer da, wenn ich sie gebraucht habe.“ Dass der 20-Jährige mit seinem Opel Corsa Rally4 in der Gesamtwertung der 1000 Hügel Rallye zahlreiche leistungsstärkere Fahrzeuge aus höheren Klassen hinter sich ließ, war die sprichwörtliche Kirsche auf der ohnehin schon süßen Torte.

Ein Dämpfer für den erwarteten Showdown um den Titel war die verletzungsbedingte Absage von Neulingers härtestem Konkurrenten Raphael Dirnberger: „Ich habe mir bei einem Sturz mit dem Rad vor drei Wochen den Daumen gebrochen.“ Bis zuletzt hoffte der ältere Dirnberger-Bruder auf einen Start, doch „der Gips kommt erst nächste Woche runter“. Lieber hätte er Neulinger unter Druck gesetzt: „Dann hätten wir vielleicht noch eine Chance gehabt.“ Stattdessen unterstützte er seinen Bruder Lukas (Peugeot 208 Rally4), der sowohl die Rallye auf Rang zwei als auch die Meisterschaft als „Vize“ beendete: „Das Wetter war die ganze Rallye über schwer einzuschätzen, aber wir haben bei der Reifenwahl immer richtig gelegen und ein starkes Ergebnis erzielt“, so Lukas Dirnberger. Beide Brüder zollten dem neuen Staatsmeister Respekt: „Er ist heuer super gefahren.“ Für 2026 planen die Dirnbergers eine Fortsetzung der Rallyekarriere mit ihren Rally4-Boliden.

Karl Wagner vom TEC7 Rallye Team durfte neben dem Triumph bei den Historischen auch ein Podium in der ORM3 für 2WD-Fahrzeuge feiern. Sein Porsche 911, gesteuert mit Copilotin Gerda Zauner, wurde Dritter. Dahinter klassierten sich Max und Ben Maier (Ford Fiesta M1) auf Rang vier: „Am ersten Tag habe ich ein wenig gebraucht, bis ich reingekommen bin. Aber am zweiten Tag ist der Reifenpoker bei den schwierigen Wetterverhältnissen voll aufgegangen.“ Die drittschnellste Zeit in der ORM3 und Gesamtrang acht bei der letzten Sonderprüfung in Krumbach bezeichnete Max Maier als sein „Highlight des ganzen Jahres“. Großen Dank sprach er auch Copilot Ben aus: „Das funktioniert pipifein, Ben macht keine Fehler!“ Nun will das Brüderpaar ein Rally4-Projekt aufstellen, um 2026 den Titelkampf in der TEC7 ORM3 ins Visier zu nehmen.

Einen wichtigen fünften Rang belegte der Kärntner Thomas Traußnig (Peugeot 208 Rally4), dessen Saison trotz des Rebenland-Saltos versöhnlich endete: „In dieser Saison hatten wir viele Ups and Downs – umso schöner ist es jetzt, dass es gut ausgegangen ist.“ Die weiteren Ränge von 6 bis 10 belegten die österreichischen Duos: Nico Neulinger/Jakob Ruhsam (Ford), Stefan Kellner/Gottfried Witzmann (Peugeot), Manuel Fuchs/Richard Haberl (Opel), Tobias Kiesenhofer/Stefanie Stütz (Renault) und Dominic Rieger/Leonie Schleicher (Opel).

Winterfahrtraining.at Junioren Rallye-Staatsmeisterschaft:

Auch in der Juniorenwertung setzte sich Marcel Neulinger durch – und feierte damit die erfolgreiche Titelverteidigung. Schon 2024 hatte er sich an derselben Stelle den begehrten Titel gesichert: „Die Junioren-Wertung war für mich schwieriger zu gewinnen als die ORM3. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir den Titel verteidigen konnten.“

Zweiter wurde auch hier Lukas Dirnberger mit Beifahrer Lukas Martinelli. Platz drei ging an Stengg-Motorsport-Fahrer Thomas Traußnig (Copilotin Alessandra Baumann aus Deutschland). Er musste jedoch zittern: „Bis zur vorletzten Prüfung lief alles glatt. Dann ist plötzlich die Scheibe auf meiner Seite angelaufen und ich bin auf einer Geraden in die Wiese hinaus und eine Böschung hinauf. Ich bin dann ausgestiegen und habe die Scheibe geputzt.“ Zwar verlor Traußnig dadurch rund eine Minute, konnte aber weiterfahren – ehe das Problem erneut auftrat: „Ich bin dann nochmals abgeflogen und habe mich irgendwie ins Ziel gerettet.“ Trotz beschädigtem Auto und schiefer Lenkung erreichte er das Ziel mit gemischten Gefühlen: „Bei einer Rallye kann echt immer alles passieren. Aber das war es wert, jetzt bin ich Vize-Staatsmeister!“

Begünstigt wurde sein Podestplatz durch einen Ausrutscher von Nico Neulinger, der mit dem Ford Fiesta M1 als Vierter ins Ziel kam und damit seine Chancen auf eine bessere Position in der Gesamtwertung verlor. Bitter endete die Rallye für den Norweger Martin Stenberg (Team Werkstatt 911 – TEC7 Rallye Team): Nach mehreren SP-Bestzeiten und auf Podestkurs liegend musste er seinen Peugeot 208 R2 kurz vor Schluss abstellen. Die Junioren-Staatsmeisterschaft 2025 endete damit wie folgt: Marcel Neulinger vor Thomas Traußnig und Lukas Dirnberger.

Ergebnisse:

OBM Land der 1000 Hügel Rallye 2025 - TEC7 ORM3 (.pdf)
OBM Land der 1000 Hügel Rallye 2025 - Winterfahrtraining.at Junioren ORM (.pdf)
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