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TEC7 HRM | Wagner siegt im Showdown knapp vor Gaubinger: „Wir waren am Limit!“

Bei der ET König Rallye wurde in der TEC7 HRM bis zum letzten Meter Vollgas gegeben. Es kam zum großen Finale auf dem Stadtrundkurs - Karl Wagner siegte im Porsche knapp vor Patrik Gaubinger im Quattro, der zuvor die Rallye anführte. Die meisten Bestzeiten brannte Audi-Markenkollege Horst Stürmer in den Asphalt.

Fotos: Harald Illmer; Text: Noir Trawniczek

Die ET König Judenburg Rallye hat in der TEC7 HRM (Historische Rallye Staatsmeisterschaft) gleich einmal mit einem Paukenschlag begonnen: Die fünffachen Rallye Europameister Karl Wagner und Gerda Zauner, die in ihrem knallgelben Porsche im Lavanttal den Sieg erringen konnten, verloren gleich auf der ersten Sonderprüfung ungewöhnlich viel Zeit. Zerknirscht erklärte Wagner: „Ein Anfängerfehler. Ich habe beim linken Hinterreifen zu viel Luft abgelassen und musste dann vor dem Start der Sonderprüfung entscheiden, ob wir es mit zu wenig Luftdruck wagen sollen. Doch Sicherheit geht vor. Ich denke, dass uns der große Reifen von der Felge gesprungen wäre. Daher haben wir auf das schmale Ersatzrad gewechselt - ein breites und ein schmales Hinterrad war natürlich eine Katastrophe, so haben wir auf den ersten beiden Prüfungen rund 25 Sekunden eingebüßt.“

Die Bestzeiten brannten Patrick und Verena Gaubinger sowie Horst Stürmer/Rene Zauner in ihren bärenstarken, allradgetrieben Audi quattro Gr.4 in den Asphalt. Doch die beiden Audi-Teams blieben die gesamte Rallye über stark - auf SP3 fuhr erneut Gaubinger die schnellste Zeit, SP4 wurde neutralisiert, lediglich auf der letzten Freitagsprüfung konnte Wagner eine Bestzeit markieren. Nach dem ersten Tag hieß die Reihung Gaubinger vor Wagner (+15,6 Sekunden) und Stürmer (+22,8 Sekunden).

Am Samstagvormittag konnten Stürmer/Zauner drei Bestzeiten in Folge anschreiben lassen, doch auf SP9 verlor das Audi-Duo gleich einmal 21,5 Sekunden: „Wir hatten ein Problem mit dem Ladedruck und konnten nicht mehr so schnell fahren.“

Der heiße Atem der Europameister:

So schnappten sich Wagner/Zauner. die Bestzeit auf SP9 Die Führung konnte jedoch das Ehepaar Gaubinger behalten - allerdings rückte Wagner immer näher. Mit nur noch 4,2 Sekunden Vorsprung spürte Gaubinger bereits den heißen Atem des Europameisters: „Ja, den spüre ich sehr deutlich und das ist recht unangenehm. Wir wollen ihn natürlich hinter uns halten.“

Für die zahlreichen Fans an den Strecken war die Verfolgungsjagd ein Gewinn, denn Karl Wagner gab ganz offen zu: „Wir fahren am Limit, wir können nicht mehr schneller. Auf der einen Prüfung hast du fast einen Kilometer lang eine Highspeedpassage und dann kommt eine Schikane. Da kommst du mit rund 200 Stundenkilometer hin. Das Hirn sagt: „Bremsen!“ Doch der Fuß erwidert: „Nein, es geht noch!“ Wir geben hier so richtig Vollgas - doch so soll es auch sein.“

Für den Nachmittag kündigte sich ein großer Showdown in der TEC7 HRM an. Zweimal wurden die SP „Möderbrugg sowie der legendäre Stadtkurs Judenburg in Angriff genommen.

Großer Showdown auf dem Stadtrundkurs:

Im Kampf um den Sieg rückte Wagner immer näher, auf der Powerstage SP12 war es dann so weit: Wagner übernahm die Führung, doch Gaubinger, der bis dahin durchgehend geführt hatte, lag nur vier Zehntelsekunden zurück. Der finale Stadtrundkurs wurde also zum spannenden Grande Finale. Letztendlich konnten Wagner/Zauner mit einer beeindruckenden Bestzeit die Rallye mit 5,8 Sekunden Vorsprung auf Gaubinger gewinnen. „Es war spannend bis zum Schluss“, jubelte Karl Wagner. In der Holding Zone vor dem Schloss Liechtenstein gratulierte Patrick Gaubinger dem fünffachen Europameister und erklärte: „Wir haben bis zum Schluss alles gegeben, es hat halt nicht gereicht. Gegen Ende zu haben unsere Reifen stark nachgelassen. Doch wir können auch mit Platz zwei zufrieden sein.“

Horst Stürmer und Rene Zauner belegten schließlich mit 36,5 Sekunden Rückstand Platz drei - die beiden können immerhin zufrieden auf sechs Bestzeiten zurückblicken, mehr als alle anderen…

Vorfreude auf die Rallye Weiz:

Für die Tabellenleader der TEC7 HRM, Günther Königseder und seinen Beifahrer Lukas Holzer, wurde die ET König Rallye zur sprichwörtlichen „Feuertaufe“ des neu erworbenen historischen FIAT 131. Am Freitag kam es zu einem Vergaserbrand, mit Hilfe von Helmut Schindelegger konnte dieser gelöscht und die Fahrt am Samstag fortgesetzt werden. Königseder erklärte: „Das war eine anstrengende Rallye mit dem neuen Auto, es war komplett ungewohnt für mich. Am Samstag gab es dann bis auf ein paar ‚Kinderkrankheiten‘ keine größeren Probleme mehr.“

In der Tabelle führen weiterhin Königseder/Holzer mit 215 Punkten vor Gaubinger (177) sowie punktgleich Stürmer und Wagner mit je 120 Zählern.

Durch den Kabelbrand bei Königseder verloren Lukas und Helmut Schindelegger ihren direkten Konkurrenten in der Klasse 6.2. Lukas zeigte sich von der Rallye begeistert: „Der Stadtrundkurs war toll, am Kreisverkehr konnten wir ein Bisschen das Heck fliegen lassen. Wir wollten ja hier bei dieser Rallye unsere Reifen schonen - das habe ich bis zum Stadtrundkurs auch durchgezogen. Es war eine super Rallye - natürlich sind wir klassentechnisch ein Bisschen im luftleeren Raum unterwegs gewesen. Ich freue mich jetzt sehr auf die Rallye Weiz, sie ist für die Historischen ein absolutes Highlight.“

Bei der Rallye Weiz (17. bis 19. Juli), dem nächsten Lauf zur TEC7 HRM, startet traditionsgemäß auch die Historische Rallye Europameisterschaft. Für die Teams der TEC7 HRM wird es das große Saisonhighlight sein, bei dem man sich mit den internationalen Größen messen kann….

Ergebnisse:

ET KÖNIG Rallye powered by Peter Hopf Erdbau 2025 - TEC7 HRM (.pdf)
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